Vor einem großen Walde wohnte ein armer Holzhacker mit
seiner Frau und seinen zwei Kindern … Hänsel und Gretel kennt jeder, eines der
bekanntesten deutschen Märchen erzählt von den Gebrüdern Grimm. Die lebten 30
Jahre lang in Kassel; zahlreiche ihrer bekannten Märchen spielen oft im Wald,
im tiefen, dunklen Wald.
Das schöne Schneewittchen muss eine Zeit lang im Wald bei
den sieben Zwergen leben, bevor es mit Glanz und Gloria als junge Königin auf
das Schloss ihres Vaters zurückkehrt.
Es ist ein märchenhafter Wald, knorrige jahrhundertealte
Baumriesen, seltene Tierarten, sagenumwobene Burgen, so wie er in der Heimat
der Gebrüder Grimm aussieht. Oder besser ausgesehen hat. Denn Grüne und CDU in
Hessen wollen gerade den Reinhardswald zerstören, eines der ältesten
Naturschutzgebiete des Landes, das größte zusammenhängende Waldgebiet
Nordhessens mit Lebensräumen für geschützte Arten. Genau dort sollen riesige
Schneisen in die Wälder geschlagen und gewaltige Windparks gebaut werden.
Denn der Reinhardswald im Norden Hessens gilt leider auch
als Top-Windstromzone. Das führte schon früh zu einer »Goldgräberstimmung«, wie
der derzeitige Regierungspräsident des Regierungsbezirks Kassel, Dr. Walter
Lübcke, lobte. Lübcke ist oder besser war Windmüller und phantasierte einst
sogar von einem Windstromland Nordhessen mit bis zu 1.000 Windrädern, die 150,
200 Meter hoch in den Himmel zwischen die Diemelsee und Rhön ragen.
In diesem
märchenhaften Waldgebiet hat das Regierungspräsidium Kassel sieben
Vorranggebiete für Windanlagen ausgewiesen.
Auf denen sollen jeweils bis zu 20 Windräder gebaut werden,
allesamt riesige Anlagen mit 150 bis 200 Metern Höhe, so ist garantiert, dass
sie auf der Jagd nach dem letzten Lufthauch das Bild eines der schönsten
Waldgebiete zerstören. Die Grünen waren ursprünglich angetreten, Natur und
Landschaft zu schützen. Doch sie entpuppen sich immer mehr als diejenigen, die
die Natur zerstören.
Die Pläne für die Zerstörung der Landschaft reichen schon
lange zurück. Erstmals im Frühjahr 2013 wurden sie offen ausgelegt, um, wie
Michael Conrad, Pressesprecher des Regierungspräsidiums Kassel heuchlerisch
dahin säuselt, »Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Kommunen und Verwaltungen
und andere Institutionen zu beteiligen.«
47.000 Stellungnahmen
gingen ein – und flogen wohl direkt in die Papierkörbe.
Geändert wurde nichts an dem wahnwitzigen
Zerstörungsprogramm Nordhessens. Insgesamt sind 1.211 Windräder in Hessen
zuletzt genehmigt worden. Vor allem das Regierungspräsidium Kassel beeilt sich,
die schöne nordhessische Mittelgebirgslandschaft mit Windrädern zu zerstören.
»Gerade das Regierungspräsidium Kassel ist bemüht, dass im
rechtlichen, naturfachlichen wie sachlichen Abwägungsprozess der Windenergie
als eine der Energieerzeugungsformen Raum eingeräumt wird,« lautet die
offizielle Doktrin. »In Anlehnung an den Teilregionalplan Energie und an das
Bundesimmissionsschutzgesetz wurden für das Gebiet des Regierungsbezirks
etliche Windenergieanlagen genehmigt, die schon heute eine beträchtliche
Strommenge produzieren.« Wenn der Wind weht, bei der derzeitigen Wetterlage
kaum.
Der Widerstand gegen
die Windkraftpläne des Landes Hessen nimmt zu.
Trotz zehntausender Einsprüche gegen die Windkraftpläne des
Landes hat im Oktober 2016 das Kabinett in der Landeshauptstadt Wiesbaden dem
von der Regionalversammlung Nordhessen beschlossenen Teilregionalplan Energie
»nach gründlicher Prüfung« zugestimmt, wie der grüne Wirtschafts- und
Energieminister Tarek Al-Wazir vor einem Jahr stolz verkündete.
Regierungspräsident Lübcke pries in einem Artikel der
Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung die Windkraft: Windkraftanlagen seien
hervorragend, sein Schwiegervater könne damit ohne Arbeit Geld verdienen. Die
FDP kritisierte Lübcke seinerseits heftig, der selbst Geschäftsführer eines
Windparkbetreibers war.
René Rock, energiepolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im
Hessischen Landtag, warf seinerzeit Lübcke mangelnde Neutralität vor. Rock
damals: „Herr Lübcke ist als Präsident des Regierungspräsidiums Kassel Chef der
Behörde, die die Flächen für Windkraftanlagen plant, die Genehmigungen erteilt
und Auflagen festlegt. Als solcher muss er sich an das staatliche
Neutralitätsgebot halten und streng Recht und Gesetz beachten. Wer aber so
redet wie Herr Lübcke und beispielsweise naturschutzrechtlich klar definierte
Einschränkungen für Windindustrieanlagen abtut und sich zeitgleich öffentlich
darüber freut, dass er privat viel Geld mit dem Ausbau der Windkraft verdient,
der sollte nicht über die Genehmigung von Windkraftanlagen entscheiden dürfen.«
Und weiter:
»Im Bereich der Windkraft geht es nicht zuletzt auch um sehr
viel Geld. Je Windrad schlagen rund fünf Millionen Euro Kosten zu Buche. In
Hessen befinden sich fast 500 Windindustrieanlagen im Genehmigungsverfahren.
Die Verpächter der Grundstücke dürfen mit 30.000 bis 50.000 Euro jährlich je
Anlage rechnen. Angesichts dieser Umstände ist zwingend schon allein der
Anschein zu vermeiden, dass private materielle Interessen in
Genehmigungsverfahren eine Rolle spielen könnten.«
Lübcke wies die FDP Vorwürfe seinerzeit pauschal zurück ebenso wie die vielen Einsprüche
der Bewohner Nordhessens gegen die Windpläne. Er selbst ist nicht mehr Geschäftsführer seitdem er
Regierungspräsident wurde.
Der damalige SPD-Landtagsabgeordnete Manfred Görig rief ihm
seinerzeit aufmunternd zu: »Walter Lübcke gehört zu den wenigen
Unionspolitikern, die der Windkraft positiv gegenüber stehen, schließlich hat
er als Geschäftsführender Gesellschafter der Wind-kraft Bründersen-Istha GmbH
& Co. KG in Wolfhagen reichlich Erfahrung vorzuweisen. Insofern hoffen wir,
dass er dazu beiträgt, das Potential der Erneuerbaren Energien zu nutzen.«
Jetzt sollen auch die Regionen Kellerwald und Edersee mit
Windanlagen gepflastert werden. Eine Ferienregion, Naturpark, große und
zerstörte Waldgebiete. Das alles spielt keine Rolle mehr.
Zu viel Geld winkt – nur für Planung und Bau wohlgemerkt.
Denn später werden diese Anlagen das Schicksal der meisten Windräder in den
deutschen Mittelgebirgen erleiden: Sie liefern zu wenig Energie, weil der Wind
doch nicht so stark und gleichmäßig weht, wie das Gutachter vorher berechnet
haben. Das endet dann in der Regel in Prozessen, weil die Betreiber zu wenig
einnehmen.
Die Sendung ZDF frontal 21 thematisierte diesen
Umweltskandal in einem ausführlichen Beitrag am Dienstag, zeigt den kreisenden
Rotmilan, von dem Deutschland die Hälfte des Weltbestandes beherbergt. In
dessen zentralen Lebensraum werden jetzt die Windräder hin gepflanzt und
erschlagen reihenweise die Vögel. Grüne also sind verantwortlich für das
Aussterben dieser Art. Dass diese Windanlagen für 10.000-fachen Vogeltod
verantwortlich sind, stört zum Beispiel die grüne Umweltministerin Hessens
überhaupt nicht: Windenergie ist sehr wichtig für den Klimaschutz, weil wir die
Energiewende schaffen müssen.
Das hätten sich die grünen Gründer wohl nie träumen lassen,
dass sie sich dermaleinst vor der Geschichte als die wahren Naturzerstörer
verantworten müssen.
Frontal 21 zeigt übrigens noch eine weitere Gefahr, die
bisher nur Fachleute im Blick haben: Immer mehr geraten Windräder in Brand und
fackeln ab. Für die Feuerwehr ein aussichtsloses Unterfangen, ein brennendes
Windrad mit seinen erheblichen Ölvorräten in 150 m Höhe löschen zu wollen. Sie
können es nur abbrennen lassen und zusehen, wie die brennenden Teile zu Boden
fallen und die Öl- und Schmierstoffvorräte und Kunststoffisolierungen mit
fettem, schwarzem giftigen Ruß langsam abbrennen.
Frontal 21 berichtet von mindestens acht dokumentierten Fällen
von brennenden Windrädern im Jahre 2016. In der derzeitigen Trockenheit in Wald
und Flur sind brennende Windanlagen eine besonders hohe Gefahr und entzünden
die angrenzenden Nadelholzbestände.
Angesichts der gigantischen Wunden, die die CDU und grüne
Politik in die Wälder reissen, dürften sich viele Wähler bei den kommenden
Landtagswahlen in Hessen gut erinnern, wer ihnen die Suppe eingebrockt hat.
In den Märchen jedenfalls gewinnt das Gute, das schon lange
nicht mehr grün ist.
Wenn etwa Esel, Hund und Katze altersschwach von ihren Höfen
weggejagt werden, müssen sie auf ihrem Weg nach Bremen durch den Wald gehen.
Dort entwickeln sie ungeahnte Kräfte, um Gefahren zu überwinden. Wenn Kinder im
Wald ausgesetzt werden, müssen sie das Böse überwinden. Sie besiegen sogar die
böse alte Hexe. Die ist heute grün.
Der aus dem
Fachbereich Wissenschaft und Technik bekannte Journalist,
UTR e.V.
Pressesprecher und Autor des Buches „Die Diesel-Lüge“
Holger Douglas ist
Autor dieses Beitrags
Der Verein |UTR
|Umwelt|Technik|Recht| e.V. sagt:
Du und Ich, wir alle sind nur zeitlich begrenzte Gäste
unseres Ökosystems Erde! Wir wissen, dass unsere Zukunft davon abhängt, dass
jeder von uns die Herausforderung annimmt und verantwortlich und positiv
gegenüber unserem Gastgeber, der Umwelt handelt. Es geht darum, unser tägliches
Leben so zu verändern, dass wir uns jeden Tag als Gast verhalten.
Die Gesellschaft ist sich zunehmend bewusst, dass
Umweltproblemen nicht allein von der Regierung gelöst werden können.
Allmählich erkennen immer mehr Menschen die Notwendigkeit, sich zu organisieren
und kollektiv zu agieren. Aus diesem Grunde hat sich der Verein UTR
|Umwelt|Technik|Recht| mit Sitz in Dieburg gegründet.
Die Gesellschaft muss kollektiv ihre eigene Zukunft
gestalten. Gast in einem intakten Ökosystem zu sein bedeutet, die ethischen
Verantwortlichkeiten von Individuen, Organisationen, Ländern und Unternehmen
durchzusetzen, um neue Formen der Solidarität zu schaffen, um alles Leben auf
der Erde zu schützen.
Eines der Leitziele des Vereins UTR ist es,
Veränderungen in Haltung und Verhalten zu fördern und informierte Aktionen zum
Schutz des Lebens auf der Erde zu fördern.
- Der
Verein UTR wird seine Aufgaben und Ziele jenseits der in diesem Bereich
(leider) üblich gewordenen Katastrophenmeldungen gerecht werden. Der
„totale“ Umweltschutz ist nicht unser Ding.
- Umweltfragen
sind von der Politik und nicht von Gerichten zu lösen!
- Wir
bauen auf Fakten, Abwägen, Kompromisse und sehen im Vordergrund den
Menschen.
Bleiben Sie cool wenn
Ihnen Ignoranten die Freude an Ihrer positiven Einstellung zum Leben und zur
Umwelt vermiesen wollen, früher glaubte man ja auch, die Erde sei eine Scheibe!
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Der Verein UTR |Umwelt|Technik|Recht| ist eine
Non-Profit-Organisation und beschäftigt sich mit Fragen des
Umweltschutzes mit dem Ziel des Aufbaus und der Erhaltung einer nachhaltigen
Nutzungsfähigkeit der Naturgüter. Die Unterrichtung der Öffentlichkeit über
Aufgaben und Ziele eines recht verstandenen Umweltschutzes auf der Grundlage
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